Pflanzenbewässerung im Gewächshaus
Die Pflanzen mit einer optimalen Wasserzufuhr zu pflegen, ist das A und O in jedem Gewächshaus. In manchen Fällen reicht einfaches Gießen nicht aus. Vor allem, wenn Sie im Urlaub sind oder einen Kleingarten besitzen, den Sie nicht täglich aufsuchen können, müssen Sie alternative Möglichkeiten zur Pflanzenbewässerung im Gewächshaus finden, damit Ihnen die Erträge von Gurken, Tomaten und Co. nicht verloren gehen.
Die weitläufige Meinung, dass sich Nutzpflanzen ihren Flüssigkeitsbedarf aus dem Boden ziehen, greift nicht in allen Fällen. Bei einem klimatisch normalen Sommer in Mitteleuropa wechseln sich Regen- und Trockenzeit ab, manche Jahre allerdings sind eher dürr. Daher haben wir für Sie wertvolle Tipps und Tricks parat, wie Ihre Nutzpflanzen zu keiner Zeit Durst erleiden müssen und es Ihnen mit saftigen Früchten danken werden.
Optimale Pflanzenbewässerung in jedem Gewächshaus
Die unterschiedlichen Arten von Treibhäusern verlangen nach differenzierten Methoden der Pflanzenbewässerung im Gewächshaus. Kleine Foliengewächshäuser, die in meist in Kleingärten mit begrenztem Platzangebot zum Einsatz kommen, gelten hinsichtlich der Wasserzufuhr als weniger anspruchsvoll wie große Glashäuser. Auch innerhalb der vielfältigen Mischkultur der Nutzpflanzen hat jede Gattung seinen eigenen Bedarf.
Stehen Ihre überdachten Nutzpflanzen an einem sonnigen Ort, ist der Wasserbedarf in der Regel höher als im Schatten. Zudem verlangen Starkzehrer wie Tomaten oder Gurken nach mehr Feuchtigkeit als pflegeleichte Erdbeeren. Bevor Sie einen detaillierten Bewässerungsplan aufstellen, sollten Sie sich über die einzelnen Bedürfnisse informieren.
- Starkzehrer: Paprika, Tomaten, Gurken, Zucchini, Melone, Kürbis, Lauch, Artischocken, Kohl
- Mittelzehrer: Kohlrabi, Möhren, Salat, Stangenbohnen, Knoblauch, Zwiebeln, Spinat, Schwarzwurzel
- Schwachzehrer: Erbsen, Feldsalat, Kräuter, Kresse, Radieschen, Portulak, Buschbohnen
Neben dem unterschiedlichen Wasserbedarf ist die Bodenbeschaffenheit und der Mineralhaushalt entscheidend für die Ertragsmenge. Wechseln Sie daher in jedem Jahr die Pflanzenfolge durch.
Richtiges Gießen
Experten empfehlen die Pflanzenbewässerung im Gewächshaus mindestens einmal in der Woche, in heißen Sommermonaten kann es jedoch nicht schaden, wenn sie zwei bis drei Mal die Pflanzen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen.
Ratsam ist es, die Nutzpflanzen immer an der Wurzel zu gießen und die Blätter vor Nässe zu schützen. Der Einsatz von Gartenschläuchen mit dem passenden Sprinkleraufsatz ist daher großflächig nicht zu empfehlen, sondern die Pflanzenbewässerung erfolgt auch im Gewächshaus immer direkt am Stängel, um Krankheiten zu verhindern. Umfassende Schlauchsysteme, die an einer elektrischen Pumpe oder einem Hauswasserwerk angeschlossen werden, sind in nahezu jedem Kleingarten im Einsatz.
Gärten, die sich direkt am Eigenheim befinden, werden mit Hilfe von Schläuchen über die hauseigene Wasseranlage versorgt. Alternativ ist auch eine Pflanzenbewässerung im Gewächshaus auf herkömmlichem Weg mit der Gießkanne nicht ausgeschlossen. Das angesammelte Regenwasser in großen Tonnen ist zudem nicht eiskalt. Kalte Füße mag keine Pflanze.
Über den Zeitpunkt der Pflanzenbewässerung im Gewächshaus existieren unterschiedliche Meinungen. In Sommern, an denen sich Regen und Trockenheit abwechseln, ist das Gießen bis zum Abend hin empfehlenswert, damit die Nutzpflanzen die Nährstoffe über Nacht nutzen können und am nächsten Morgen wieder kerzengerade stehen.
Allerdings werden damit auch Schnecken und andere Schädlinge angelockt, die die frisch gewässerten Blätter mit Genuss verspeisen. Häufig empfehlen Gartenexperten allerdings auch die Pflanzenbewässerung im Gewächshaus in den frühen Morgenstunden, ehe die Sonne aufgeht, um vorsorglich Wasser in den Boden zu geben, von dem die Nutzpflanzen den ganzen Tag zehren können.
Automatische Pflanzenbewässerung im Gewächshaus
Kaum ein Gärtner macht sich Gedanken, wie viele Gießkannen voller Wasser er im Laufe des Erntejahres getragen hat. Das Schleppen von schweren Gießkannen können Sie sich allerdings auch ersparen, indem Sie eine automatische Bewässerungsanlage installieren. Während für die Rasenwässerung ein handelsüblicher Schlauch mit einer Sprinklervorrichtung und einer Zeitschaltuhr meist ausreichend ist, muss die automatische Wasserzugabe im Gewächshaus sensibler gestaltet werden.
Die Wasserverteilung sowohl im Freigelände als auch im Gewächshaus kann als Tropfer, Nebler oder Regner geschehen. In einem Gewächshaus ist es wahrscheinlicher, dass der Tropfschlauch zum Einsatz kommt. Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Varianten:
- In-Line Tropfer
- On-Line Tropfer
1. In-Line-Tropfer im Gewächshaus
Dabei werden bei einem In-Line-Tropfer zwischen den Gemüsepflanzen eine Vielzahl an Schläuchen verlegt, die über kleine Löcher verfügen. Sowohl vorgefertigte Schläuche als auch Schläuche mit selbst gestochenen Löchern sind hier möglich. Die Durchflussmenge ist dabei individuell steuerbar – sowohl anhand der Lochgröße als auch mittels des Wasserdrucks. Perfekt eignet sich dabei der Anschluss an eine elektrische Pumpe oder an ein Hauswasserwerk.
2. On-Line Tropfer zur Bewässerung
Ein kompaktes Schlauchsystem, welches zwischen den Pflanzenreihen ausgelegt wird ist mit kleinen Ventilen versehen, die je nach Einstellungen die Wassermenge in den Boden abgeben. Sie verteilen die Feuchtigkeit fein im Boden und die Pflanzen können die das Wasser ganz nach ihrem Bedarf zu eigen machen.
Nebler als Bewässerungssystem
Der Einsatz eines Neblers als Pflanzenbewässerung in einem Gewächshaus hat zwei grundlegende Aufgabengebiete. Von oben herab beregnen Nebler mit feinsten Wasserpartikeln die Fläche im Glashaus. Zugleich sorgen sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Ein Schlauchsystem wird dabei im Gewächshaus so angebracht, dass von den Dachflächen die kleinen Regentröpfchen auf die Pflanzen herabregnen. Im Gegensatz zum Gießen von oben oder dem tatsächlichen Regen, sind sie so fein, dass sie die komplette Pflanze mit Wasser benetzten. Gleichzeitig sorgen die mikroskopisch kleinen Tropfen für eine Senkung der Lufttemperatur.
Kleindüsen
Die Oberflächenbewässerung mit Hilfe von kleinen Wasserdüsen ist auch ohne dauerhafte Installation möglich und eignet sich für jede Gewächshausgröße. Flexible Schläuche mit den passenden Düsen lassen sich schnell zwischen den Beeten auslegen und mit dem Wasseranschluss verbinden.
Mit einem unterirdischen Zuleitungssystem ist es ebenfalls möglich, die Kleinstberegnung im Gewächshaus zu platzieren. Die kleinen Sprinkler geben gerade soviel Wasser an den Boden und die Pflanzen ab, wie benötigt wird. Zudem erreichen Sie Wurzeln und Stängel ideal, an die höhergewachsenen Blüten oder Früchte reicht der Wasserdurchfluss hingegen nicht heran.
Pflanzenbewässerung in der Urlaubszeit
Wenn der Familienurlaub ansteht, gibt es meist nur eine Möglichkeit, die Pflanzen im Gewächshaus am Leben zu halten. Der Nachbar muss auch Ihren Garten gießen. In Zeiten des Smartphones und der fortschreitenden Technik sind allerdings mittlerweile komplett selbstständig arbeitende Systeme zur Pflanzenbewässerung im Gewächshaus erhältlich. Mit Hilfe von Computerprogrammen oder Apps lassen sich die Beregnungsvorrichtungen soweit steuern, dass sie eigenständig Garten und Gewächshaus bewässern. Alle Komponenten der Bewässerungsanlage sind aufeinander abgestimmt und können ferngesteuert werden.
Vollautomatische Pflanzenbewässerung im Gewächshaus
In einem Garten ist immer Arbeit – und wenn es nur die Pflanzenbewässerung im Gewächshaus ist. Der Smart Garden ist ein perfekte Alternative für Gärtner, die sich einfach zurücklehnen möchten. Angefangen bei Beleuchtung, Mährobotern oder Teichpumpen lassen sich mittels Fernsteuerung auch die Bewässerungsanlagen vom Smartphone aus steuern.
Sinnvoll ist der Einsatz von einer vollautomatischen Pflanzenbewässerung vor allem bei großen Gärten, bei denen viel Zeit in Anspruch genommen wird, um Rasen, Gewächshaus und Co. ausreichend und regelmäßig zu gießen. Die hohen Anschaffungskosten der gesamten Anlage rentieren sich bei kleinen Anbau- und Rasenflächen weniger.
Wasserbedarf im Gewächshaus
Die Beschaffenheit des Bodens bestimmt den Wasserbedarf innerhalb des Gartenjahres.
- sandige Böden benötigen etwa 100 Liter Wasser je m2
- tonreiche Böden verlangen schon nach 120 Liter Wasser je m2
- sandige Lehme brauchen sogar 200 Liter Wasser je m2
Wassermangel führt gerade bei Blumenkohl zu einer kümmerlichen Ernte. Die klimatischen Bedingungen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Um dem vorzubeugen, ist es sinnvoll sich mit der Pflanzenbewässerung auseinander zu setzen und diese gegebenenfalls zu automatisieren.
Eine eigene Pflanzenbewässerung bauen
Abgesehen von den technischen Möglichkeiten, die Gärtnern heutzutage zur Verfügung stehen, können vor allem Liebhaber kleiner Gewächshäuser schnell und preisgünstig eine eigene Pflanzenbewässerung herstellen, die Ihre Nutzpflanzen mit ausreichend Wasser versorgt. Einfache Mittel reichen bereits aus, um Ihre Pflanzen in den heißen Sommermonaten vor dem Austrocknen zu bewahren.
Sie benötigen für die Pflanzenbewässerung im Gewächshaus:
- Einen entsprechend langen Wasserschlauch
- Elemente zur Schlauchverbindung, wie T-Stücke und Verschlusskappen
- 1 langes Stück Perlschlauch
- Stabilen Draht
- Eine adäquate Wasserquelle: Wasserpumpe, Wasserleitung
- Einen Druckminderer
Legen Sie in Ihrem Gewächshaus am Gang den normalen Wasserschlauch aus. An allen Abzweigungen zu kleinen Beeten, wo sich weitere Pflanzen befinden, verbinden Sie zwei Schlauchteile mit einem T-Stück – der dritte Anschluss wird in ein Stück Perlschlauch geführt. Der normale Wasserschlauch bildet die Verlängerung von der Wasserquelle und übernimmt die Funktion der Hauptleitung. Um den Schlauch für das T-Stück vorzubereiten, lässt er sich schnell mit einem Messer teilen.
Die Perlschläuche werden in den kleinen Beeten im Gewächshaus ausgelegt und mit Draht im Boden verankert. Der dünne Perlschlauch verträgt bei der Wasserzufuhr keinen hohen Druck. In diesem Fall würde er in kürzester Zeit die Beete fluten und somit die Pflanzen vernichten. Daher muss ein Druckverminderer zwischengeschaltet werden. Dieser befindet sich nach dem Anschließen direkt hinter der Wasserquelle und sorgt dafür, dass das Wasser nicht unvermittelt sprudelt. Da der Perlschlauch wasserdurchlässig ist, sorgt er dank des Druckregulators für eine dosierte Pflanzenbewässerung im Gewächshaus.
Ausreichend Wasser an den Pflanzen nicht nur durch Gießen
Die Pflanzenbewässerung im Gewächshaus ist die eine Sache, allerdings gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Wasserhaushalt auf einem optimalen Level zu halten. Unkraut ist immer ärgerlich, wenn Sie es frühzeitig entfernen, kommen Disteln, Brennnesseln oder Löwenzahn gar nicht erst dazu, Ihren Gemüsepflanzen die Nährstoffe zu entziehen.
Zusätzliches Mulchen begünstigt zudem die Wasserspeicherung und verhindert das Ausbreiten von ungeliebten Pflänzchen. Arbeiten Sie ganz nach belieben Rindenmulch, Kieselsteine oder Granitsplit in die Erde ein. Die Zusätze speichern Wasser und Sie müssen seltener gießen.
Ganz gleich, für welche Art der Pflanzenbewässerung im Gewächshaus Sie sich entscheiden – am Ende landen leckerste und frische Köstlichkeiten auf Ihrem Teller.